Wir erleben eine in jeder Hinsicht besondere Passions- oder Fastenzeit! Kollektiver Verzicht. Besonders schmerzlich ist die Reduzierung der sozialen Kontakte in Familie, Freundeskreis und Beruf. Ein umfassenderes ‚Fasten‘ als dieses ist kaum vorstellbar. Dazu kommen die existentiellen Sorgen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Selbstständige plagt die Frage, ob und wie es weitergehen kann. Ungewissheit, Sorge und Angst nisten sich ein!
„Ich bin wie eine Eule in der Einöde, wie das Käuzchen in den Trümmern. Ich wache und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.“ So beklagt der Psalmist seine soziale Isolation (Psalm 102,7+8).
Auch die vor uns liegenden Osterferien werden ganz anders sein als ‚vor Corona‘. Keine Reisen wie in den vergangenen Jahren. Keine Osterbesuche bei unseren Lieben. Und wie kann eigentlich das Ferienprogramm für unsere Kinder aussehen?
Am Karfreitag und zu Ostern werden wir auf die gemeinsamen Feiern im vertrauten Kirchenraum verzichten und auf die Angebote in den modernen Medien zurückgreifen müssen.
Zur Zuversicht lädt die evangelische Fastenaktion in diesem Jahr ein. Wirklich kein leichtes Unterfangen! Und dennoch lohnt es sich, sie zu stärken. Die biblischen Bilder können dabei helfen. Im Buch ‚Jeremia‘ begegnet uns das des ‚blühenden Mandelzweigs“ (Jeremia 1,11). Ein Hoffnungsbild in schwerer Zeit. Seine stille Botschaft tut gut. Mich erinnert es an das Gedicht „Zeichen“ von Schalom Ben Chorin. Darin heißt es: „Freunde, dass der Mandelzweig sich in Blüten wiegt, bleibe uns ein Fingerzeig, wie das Leben siegt.“
Bernhard Petersen
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